Mittwoch, 17. September 2014

Aghinver Boat Company → Enniskillen

Unser erstes Ziel sollte Enniskillen werden um uns in dem dortigen Supermarkt für die nächsten Tage einzudecken. Wir hatten zwar einige Grundnahrungsmittel vorbestellt (Bier, etc.), allerdings nur für den Fall, dass wir es am heutigen Tag nicht mehr bis zum Supermarkt schaffen würden.

Nachdem uns Mickey bestätigte, dass wir ohne Probleme noch bis nach Enniskillen kommen, sind wir also nach kurzem Blick auf die Karte los geschippert.

Der Diesel unserer Duke machte bei voller Fahrt knapp über 2000 Umdrehungen. Mickey gab uns den Rat bei ungefähr 1500 Umdrehungen zu bleiben, was eine deutliche Spriteinsparung bedeutete. Als gewissenhafte Deutsche haben wir uns natürlich schön brav daran gehalten ... was sich allerdings recht schnell ändern sollte :-)

Rouven übernahm zu Anfang das Steuer, Andy stellte sich als hervorragender Navigator heraus. Vorbei an diversen kleineren Inseln kamen wir bei bestem Wetter sehr gut voran. Durch die vorhandenen nummerierten Marker und das Adlerauge unseres Navigators war die Orientierung absolut problemlos.


Unglaublich, diese Ruhe hier! Irgendwann bemerkten wir, dass außer uns eigentlich absolut niemand unterwegs war.

Oder vielleicht doch? Ein Blick zurück zeigte, dass mittlerweile sämtliche anderen Neuankömmlinge bei Aghinver abgelegt hatten und ausschwärmten.


Anscheinend hatte denen wohl niemand irgendwas von 1500 Umdrehungen erzählt (oder sie hatten es einfach ignoriert ... wie wir irgendwann auch). Auf jeden Fall kamen unsere Verfolger immer näher. Da wir aber sehr gut in der Zeit lagen gab es keine Notwendigkeit an unserer Geschwindigkeit was zu ändern. Kurze Zeit später hatte uns das erste Boot überholt, allerdings verteilte sich dann alles zwischen den einzelnen Inseln des Lough Erne.

Vorbei an vielen kleinen und größeren Inseln schipperten wir also gemütlich weiter zu unserem heutigen Zielpunkt. Kurz vor Enniskillen kam dann ein erstes fahrerisches Highlight: das Portora-Lock.


Das Portora-Lock ist die einzige Schleuse im gesamten Erne-Gebiet und regelt den Wasserstand zwischen Upper Lough Erne und Lower Lough Erne. Offensichtlich wird sie allerdings nicht so wirklich oft benötigt. Im Vorfeld hatten wir immer wieder gelesen, dass das Portora-Lock eigentlich immer offen ist. So auch heute, die Schleuse war offen, man konnte einfach durchfahren.

Einfach? Naja, bisher war ja im Seegebiet überall ausreichend Platz. Bei der Schleusendurchfahrt war allerdings von Platz nichts zu sehen! Nun denn, wir waren ja nicht die ersten die hier durch fahren, das wird schon passen. Also Fahrt raus und langsam hinein. Und natürlich sind wir gut durchgekommen und hatten noch nicht einmal die kleinste Berührung mit den Fendern (das sind die Dinger, die als "Prellbock" an den Seiten des Boots hängen).


Das wäre also geschafft. Jetzt stand natürlich noch das erste Anlegermanöver in freier Wildbahn an. Der Skipper wollte ja eigentlich irgendwann vor Enniskillen einen verwaisten Jetty (das sind die Anleger für die Boote) anfahren und das nochmal in Ruhe üben. Angesichts der herrschenden Euphorie war das natürlich ersatzlos gestrichen, es wird schon funktionieren.

Kurz nach dem Portora-Lock zeigte sich Enniskillen. Da wir ja zum Einkaufen in den Supermarkt wollten haben wir den hauseigenen Jetty am Shopping-Center angesteuert und die ersten beiden Jettys in Enniskillen hinter uns gelassen.


So langsam erhöhte sich dann etwas der Pulsschlag. Noch eine Kurve, dann sollte der Anleger direkt vor uns sein. In unserer Vorstellung erwarteten wir einen Anleger in den Außmaßen einer Autobahnraststätte (oder so ähnlich) mit vielen Booten und ordentlich Publikum.
Um die Kurve rum war er dann auch, der Jetty des Erneside Shopping Center. Allerdings viel kleiner als erwartet ... und los war hier auch nichts. Gut für den Skipper :-)

Das Anlegemanöver war dann auch weit weniger spektakulär als befürchtet. Die Crew hat schon zu diesem frühen Zeitpunkt hervorragend funktioniert. Beide Leinen waren besetzt und kaum war die Duke am Anleger war sie auch schon sicher vertaut. Perfekt!


Bei unserer Ankunft waren zwei Boote schon festgemacht, weitere zwei sind noch nach uns eingetroffen. Das war es dann auch. Deutlich zahlreicher vorhanden waren die ortsansässigen Enten. Der völlig zugeschissene Steg erwieß sich als wahrer Hürdenlauf und war wirklich wenig einladend. Glücklicherweise war dies der einzige Jetty dieser Art, soviel Scheiße auf einmal haben wir danach nicht mehr gesehen ;-)


Jetzt stand also der Supermarkt auf dem Programm. Die Mädels hatten schon einen Essensplan ausgearbeitet, wir waren also auch hier mit einem Einkaufszettel gut vorbereitet. Allerdings haben wir dann doch 1,5 Stunden im Supermarkt verbracht. Irgendwie war das alles anders sortiert als bei uns ... ganz zu schweigen von den unbekannten Marken und Bezeichnungen.

Nachdem der Einkauf dann endlich im Boot verstaut war (schön den Einkaufswagen bis vor's Boot gerollt) gab es nur noch ein Ziel: irgendein Pub, Nahrungsaufnahme!
Also hoch in den Ort und direkt ins Erste rein (ein Pub muss man hier sowieso nie lange suchen). Das "The Horseshoe & Saddlers" bot klasse Pubfood in schöner Atmosphäre, eine empfehlenswerte Adresse.


Furchtbar lange hielten wir es dann allerdings doch nicht mehr aus. Der Tag war doch recht lange, so dass wir dann irgendwann gegen Mitternacht wieder zurück in unserer Duke waren um zum ersten Mal die Schlafkabinen zu testen.

Gute Nacht :-)

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